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Hamburg - Geisterradeln wegen schlechter Bedingungen für Radfahrer oder eine Frage der Mentalität?

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Hamburg - Cycling on the wrong side of the street due to bad conditions for cyclists or to mentalitiy?


© hamburgize / Stefan Warda
Wenn schon auf der falschen Seite, warum radelt diese Person nicht oberhalb des Radwegs auf dem viel breiteren Gehweg auf der falschen Straßenseite? Dort würde sie sich und entgegenkommende Radler nicht derartig in Gefahr bringen wie auf diesem schmalen Radweg. Liegt es am schlechten Radweg, der fahrradunfreundlichen Stadt Hamburg, an der Bequemlichkeit und / oder Rücksichtslosigkeit dieser Person?


Geisterradeln ist in Hamburg sehr populär. Die Fahrradstaffel kontrollierte heute am Neuen Pferdemarkt innerhalb einer Stunde allein fünfzig Geisterradler. Laut NDR soll es 2014 wegen "Falschfahrens" 81 Verletzte gegeben haben. Für Radler, die sicher und regelkonform unterwegs sein wollen, sind Geisterradler extrem nervig und ein Sicherheitsrisiko. Für Ulf Schröder, Leiter der Verkehrsdirektion, ist Bequemlichkeit die Ursache für das Geisterradeln. Im Interview des NDR schiebt ADFC-Sprecher Dirk Lau das Phänomen dagegen auf allgemein schlechte Bedingungen zum Radfahren in Hamburg.

Wir bewerten das als ein typisches Symptom einer fahrradunfreundlichen Stadt, einer fahrradfeindlichen Stadt, denn wo gute Radverkehrsbedingungen sind, da werden auch keine Geisterfahrer unterwegs sein. Deswegen hoffen wir natürlich, dass durch den Ausbau Hamburgs zur Fahrradstadt auch dieses Phänomen zur Vergangenheit gehört.

Doch liegt die Ursache allein an schlechten Radwegen oder allgemein schlechten Bedingungen zum Radlen? Selbst auf den vom ADFC befürworteten neuen Radfahrstreifen und der Busspur entlang der Veloroute 1 auf der Feldstraße und dem Neuer Kamp gibt es Geisterradler. Sogar auf den Radstreifen an den Landungsbrücken. Fahren Geisterradler selbst auf engsten Radwegen entgegen der Fahrtrichtung, nur weil Hamburg eine fahrradunfreundliche Stadt ist? Darf ein Radler allein deswegen rücksichtslos gegenüber anderen Radlern und Fußgängern sein, weil er unzufrieden mit der Stadt Hamburg ist? Vielleicht ist die These von Dirk Lau richtig: In Kopenhagen gibt es so gut wie keine Geisterradler. Aber liegt es allein an den Bedingungen für Radler oder doch auch an der Mentalität der Bewohner?


Geisterradeln auf der erneuerten Veloroute 1 - Ausdruck einer fahrradfeindlichen Stadt?

© hamburgize / Stefan Warda
Geisterradler im Gegenverkehr auf der kombinierten Bus- / Radspur in der Feldstraße. Wie reagiert er, wenn ein Radler und ein überholender Bus entgegenkommen werden?

© hamburgize / Stefan Warda

© hamburgize / Stefan Warda

© hamburgize / Stefan Warda
Der Radfahrstreifen am Neuen Kamp - eigentlich nicht einmal Platz zum Überholen oder nebeneinander Radeln

© hamburgize / Stefan Warda

© hamburgize / Stefan Warda
Auch hier gibt es Geisterradler. Wie sollen regeltreue Radler hier bei Gegenverkehr reagieren, wenn auch noch beide Fahrspuren belegt sind?


Geisterradler auf den neuen Radfahrstreifen an den St. Pauli Landungsbrücken - wegen schlechter Bedingungen für Radfahrer?

© hamburgize / Stefan Warda
Geisterradler auf dem neuen Radfahrstreifen an den Landungsbrücken: Bequemlichkeit / Rücksichtslosigkeit oder Symptom einer fahrradfeindlichen Stadt?

© hamburgize / Stefan Warda
Geisterradler auf dem neuen Radfahrstreifen an den Landungsbrücken



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