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Geheimnisvolle kritische Menge - "Critical Mass"

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Mysterious Critical Mass

Aktualisiert am 02.10.2013
Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Etwa dreißig Kilometer lang war die abendliche Ausfahrt mit der Critical Mass

Einmal im Monat an einem Freitag abend finden an einem bestimmten Ort in Hamburg um die dreitausend Radfahrer zusammen. Vorgestern war dieser bestimmte Ort an den Magellan-Terrassen in der Hafencity. Schon auf dem Weg Richtung Hafencity gab es ungewöhnlich viele Radler auf den schmalen Radwegchen. Nach und nach trafen immer mehr Radler in der Hafencity ein, begutachteten die zahlreichen unterschiedlichst individuellen Räder, hier und da hatten einige für musikalische Untermalung des Abends gesorgt. Wie auf ein geheimes Zeichen begannen nach etwa zwanzig Minuten nach und nach quer durch die Menge Fahrradglocken zu läuten, zahlreiche Radler reckten ihre Räder in den Himmel. Die vielen Grüppchen, die vorher auf den Magellan-Terrassen lagerten und der untergehenden Sonne über der Elbe zuschauten, packten ihre Räder und es bildete sich ein langer Tross Radfahrer, der sich allmählich in Richtung Sandtorkai in Bewegung setzte.Von der Kehrwiederstegbrücke hatte es einen guten Blick über die kritische Masse, die sich zusammengefunden hatte.


auf dem Weg zur Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Unterwegs zur Critical Mass

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Sammeln an den Magellan-Terrassen

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Blick von der Kehrwiederstegbrücke

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013



Laut Mitradelnder sollen vorgestern 2.500 Radler quasi rein zufällig die Idee gehabt haben gemensam in die gleiche Richtung durch die Stadt zu fahren. Und bei dieser großen Zahl gemeinsam Radelnder gibt es bestimmte Spielregeln: Radwege und gemeinsame Geh- und Radwege müssen nicht benutzt werden, der Tross darf als ganzes über signalisierte Kreuzungen fahren. Für den Querverkehr bedeutet dies sich entspannt zurücklegen, für einige Minuten den Motor abstellen und die Pause im hektischen Abendverkehr geniessen. Nicht jeder motorisierte Verkehrsteilnehmer nahm gestern die nicht eingeplante Pause gelassen, so manches Mal waren hilfsbereite Mitradelnde dabei und halfen deeskalierend einzugreifen. Verhaltenshinweise für entsprechende Situationen finden sich in den sozialen Medien. Freundlicherweise begleitete die Polizei mit mehreren Motorrädern die Critical Mass und half an größeren Kreuzungen den Querverkehr abzuriegeln. Auch bei kleineren Reibereien mit Autofahrenden, die sich in die Critical Mass drängeln wollten, war die Polizei Dank der Motorräder schnell vor Ort und besänftigte professionell erhitzte Gemüter.


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
"Corken"

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
"Corken": Die CM lebt durch Eigenverantwortung und Gemeinsinn

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Freundliche Begleiter


Im August und im Juli diesen Jahres sollen sogar mehr als dreitausend Radfahrer die kritische Menge gebildet haben. Was reizt so viele Radfahrer in Hamburg an der Critical Mass teilzunehmen? Hamburg hat die höchsten Critcal Mass-Teilnehmerzahlen in Deutschland. In Köln waren es im August um die dreihundert Radler, in Stuttgart (dort wird der Fahrtverlauf vorher angekündigt - ist das eine Critical Mass?) neunzig, in Bremen waren es achtzig, in Düsseldorf siebzig, in Wuppertal dreißig, in München 25, in Mainz 23, im Juli hatte es in Nürnberg dreihundert bis vierhundert Teilnehmende. Klappt in Hamburg die Verständigung besser? Ist die Internetseite ansprechender? Haben sich die richtigeren Leute gefunden? Haben die Hamburger mehr Spaß als anderswo oder ist der Leidensdruck als Radfahrer im Alltagsverkehr in Hamburg ein besonderer? Irgendetwas muss es schließlich sein, dass monatlich nahezu gleich viele Radler zusammenfinden wie einmal jährlich zur "großen" Hamburger Fahrradsternfahrt, der offiziell angemeldeten Demonstration für besseren Radverkehr in Hamburg.


Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Kurt-Schumacher-Allee

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Deichtortunnel

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Deichtortunnel

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Nordkanalbrücke

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Altmannbrücke

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Steintorwall

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
An der Alster

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Drosselstraße

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Fuhle

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Ballindamm

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Ballindamm

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Hoheluftchaussee

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
City-Nord

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
City-Nord

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Grindelallee

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Holstenglacis

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Holstenglacis

Critical Mass Hamburg, 27.09.2013
Fuhle


Es ist schon etwas besonderes mit mehreren tausend Gleichgesinnten auf dem Rad mitten auf der Straße die Stadt zu erleben - und seien dies lediglich Verbündete für das einzige Ziel, gemeinsam entspannt und vergnügt durch die Stadt zu radeln oder zu boarden. Kaum ein Warten an Ampeln, keine hoppeligen "Radwege", keine störenden Fußgänger und  - ja - auch keine nervenden Geisterradler. Es war schön zu erleben, wie Mitradelnde mitdachten und quasi wie "Ordner" gegenseitig auf sichere und freie Fahrt an Kreuzungen achteten. Wer statt Stop-and-go auf kümmerlichen "Radwegen" bequem mitten auf den Straßen durch die Stadt rauscht der erfreut sich tatsächlich eines besonderen Wir-Gefühls: Wir blockieren nicht den Verkehr. Wir sind der Verkehr. Wären die "Radwege" nicht so armselig wie in Hamburg, gäbe es breite Radwege wie in Kopenhagen, dann hätte es jeden Tag Critical Mass auf breiten angenehmen Radwegen und Radfahrstreifen, auf denen Radfahrer zwei-, drei- und vierspurig nebeneinander führen und viel Spaß dabei hätten.



Kopenhagen, Norrebrogade
Radweg in Kopenhagen

Kopenhagen, Norrebrogade
Keine Demo, nur Radfahren in Kopenhagen




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