Wiesendamm: CDU supports illegal car parking
Die CDU in Winterhude macht eine Kehrtwende bezüglich Radverkehr entlang Wiesendamm. Mit Unterstützung von CDU-Fraktionsmitglied Philipp Kroll und Bernd Kroll, Initiator von "UNSER WINTERHUDE" und "Unser Mühlenkamp", zieht sich die CDU kurz vor der Bürgerschaftswahl von der zuvor einvernehmlichen Radfahrstreifenplanung für den Wiesendamm zurück. Die Kroll-Initiative möchte den Wiesendamm in Anlehnung an den früheren Zustand in der Eimsbütteler Chaussee umbauen: Eine Hauptfahrbahn für den "fließenden Verkehr" und eine Parkgasse für den "ruhenden Verkehr". Ein ähnliches Modell existiert heute noch am westlichen Ende der Reeperbahn am Nobistor. Der Radverkehr soll nach CDU-Vorschlag durch die Nebenfahrbahn geleitet werden, wo der Parksuchverkehr entlangschleicht, die Hauptfahrbahn soll den Autos vorbehalten bleiben. Der Autoparkplatz, auf dem beidseitig Stehzeuge parken, soll als "Fahrradstraße" ausgewiesen werden.
Anlass der Kehrtwende scheint die offenbar erst jetzt gewonne Erkenntnis über den "Verlust" virtueller "Parkplätze" zu sein. Die CDU moniert, dass 120 "Parkplätze" verloren gingen. Laut Erläuterungsbericht zur geplanten Baumaßnahme gibt es 222 legale Stellplätze, allerdings zusätzlich 115 illegale Kampfparkplätze. Um das bisherige Kampfparken zukünftig zu legalisieren soll vom bisher geplanten Umbau mit Radfahrstreifen abgewichen werden. Die Radfahrstreifen sollten die unbenutzbaren Fakeradwege ersetzen.
Die CDU stellt sich offenbar vor, dass der Radverkehr komplett auf den Parkplatz abgedrängt werden kann. Doch ein Verbot für Radfahrer für die Hauptfahrbahn ließe sich nach StVO und gängiger Rechtsprechung nicht durchsetzen. Radfahrer würden vor allem in Ost-West-Richtung die Hauptfahrbahn benutzen, trotz fehlendem eigenem Verkehrsraum. Denn um im Verlauf des Wiesendamms die südlich abgetrennte "Fahrradstraße" zu benutzen müssten sie zweimal die Straßenseite wechseln, was sicherlich nicht im Sinne der Verkehrssicherheit und eines reibungslosen Verkehrflusses für Radfahrer wäre.
Da die Nordseite des Wiesendamms jedoch nicht breit genug ist für den Zweirichtungsverkehr bei Tempo 50, müssten 31 Bäume, die im Fahrbahnbereich stehen, gefällt werden. Zu Philipp Kroll, der sich als ausgesprochener "Baumliebhaber" in den Medien outet, dürfte dies eigentlich nicht passen. Oder dürfen für die Initiatoren genau dann Bäume gefällt werden, wenn dies - im Gegensatz zu Papenhuder Straße und Mühlenkamp - dem Autoverkehr dient?
Mit diesem Planungsvorschlag hat sich die Hamburger CDU endgültig von der Radverkehrsstrategie für Hamburg verabschiedet, obwohl sie einst deren Mitinitiator war.
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Aktualisiert
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Wiesendamm: CDU will Radverkehr mit Erhalt illegaler Kampfparkplätze ausstechen und dafür 31 Bäume fällen lassen |
Die CDU in Winterhude macht eine Kehrtwende bezüglich Radverkehr entlang Wiesendamm. Mit Unterstützung von CDU-Fraktionsmitglied Philipp Kroll und Bernd Kroll, Initiator von "UNSER WINTERHUDE" und "Unser Mühlenkamp", zieht sich die CDU kurz vor der Bürgerschaftswahl von der zuvor einvernehmlichen Radfahrstreifenplanung für den Wiesendamm zurück. Die Kroll-Initiative möchte den Wiesendamm in Anlehnung an den früheren Zustand in der Eimsbütteler Chaussee umbauen: Eine Hauptfahrbahn für den "fließenden Verkehr" und eine Parkgasse für den "ruhenden Verkehr". Ein ähnliches Modell existiert heute noch am westlichen Ende der Reeperbahn am Nobistor. Der Radverkehr soll nach CDU-Vorschlag durch die Nebenfahrbahn geleitet werden, wo der Parksuchverkehr entlangschleicht, die Hauptfahrbahn soll den Autos vorbehalten bleiben. Der Autoparkplatz, auf dem beidseitig Stehzeuge parken, soll als "Fahrradstraße" ausgewiesen werden.
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Wiesendamm: Links illegale Kampfparker, für deren "Erhalt" die CDU kämpft, rechts legaler Stellplatz und heutiger Fakeradweg |
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Wiesendamm: CDU fordert Erhalt illegaler 2. Reihe-"Stellplätze" |
Etikettenschwindel: CDU will Autoparkplatz als Fahrradstraße deklarieren
Anlass der Kehrtwende scheint die offenbar erst jetzt gewonne Erkenntnis über den "Verlust" virtueller "Parkplätze" zu sein. Die CDU moniert, dass 120 "Parkplätze" verloren gingen. Laut Erläuterungsbericht zur geplanten Baumaßnahme gibt es 222 legale Stellplätze, allerdings zusätzlich 115 illegale Kampfparkplätze. Um das bisherige Kampfparken zukünftig zu legalisieren soll vom bisher geplanten Umbau mit Radfahrstreifen abgewichen werden. Die Radfahrstreifen sollten die unbenutzbaren Fakeradwege ersetzen.
Die CDU stellt sich offenbar vor, dass der Radverkehr komplett auf den Parkplatz abgedrängt werden kann. Doch ein Verbot für Radfahrer für die Hauptfahrbahn ließe sich nach StVO und gängiger Rechtsprechung nicht durchsetzen. Radfahrer würden vor allem in Ost-West-Richtung die Hauptfahrbahn benutzen, trotz fehlendem eigenem Verkehrsraum. Denn um im Verlauf des Wiesendamms die südlich abgetrennte "Fahrradstraße" zu benutzen müssten sie zweimal die Straßenseite wechseln, was sicherlich nicht im Sinne der Verkehrssicherheit und eines reibungslosen Verkehrflusses für Radfahrer wäre.
31 Bäume sollen 115 illegalen Parkplätzen zum Opfer fallen
Da die Nordseite des Wiesendamms jedoch nicht breit genug ist für den Zweirichtungsverkehr bei Tempo 50, müssten 31 Bäume, die im Fahrbahnbereich stehen, gefällt werden. Zu Philipp Kroll, der sich als ausgesprochener "Baumliebhaber" in den Medien outet, dürfte dies eigentlich nicht passen. Oder dürfen für die Initiatoren genau dann Bäume gefällt werden, wenn dies - im Gegensatz zu Papenhuder Straße und Mühlenkamp - dem Autoverkehr dient?
Mit diesem Planungsvorschlag hat sich die Hamburger CDU endgültig von der Radverkehrsstrategie für Hamburg verabschiedet, obwohl sie einst deren Mitinitiator war.
Planungsstand Wiesendamm
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Zustand heute ohne Kampfparker |
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Zustand der Planung |
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CDU-Gegenvorschlag |
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